Oktober 2023 - Der Oktober war auch wieder ein turbulenter Monat mit einem halloweenmäßigem, Gruselergebnis. Die vielfach angekündigte Jahresendrally scheint auszubleiben, genauso wie der massive Absturz im September ausgeblieben war, der vorhergesagt wurde. Man sieht also mal wieder. Die Börse macht was sie will und lässt sich auch nicht vorhersagen. Glaskugeln bringen nichts und im Endeffekt ist es als langfristiger Investor ja auch relativ egal, ob es in einem Monat mal hoch oder runter geht.
Erschreckend und unerwartet war der Angriff am 7.Oktober auf Israel, der sofortige Gegenschläge zur Folge hatte und nun die Gefahr eines weiteren mehrjährigen Konfliktes. Wie dieser sich langfristig auswirkt, lässt sich schwer sagen. Es stimmt traurig, dass Kriege immer wieder ein Thema sind. Die Menschheit wird diesbezüglich nicht schlauer.
An den Börsen sorgen immer mal wieder die steigenden Anleiherenditen für kurze Panikschübe und so war für mich die Börse diesen Monat eher im Rückwärtsgang unterwegs. Ich wäre nicht böse darüber, wenn die Kurse noch eine Weile rückläufig wären, denn in der Tag ergeben sich kürzlich wieder ganz interessante Chancen für Nachkäufe.
Auch die Kryptowährungen haben mal wieder ordentlich gezuckt und es gab kurzzeitig einen starken Anstieg des Bitcoin. Nach wenigen Tagen wurde es dann aber wieder deutlich ruhiger in der Kryptoecke.
Insgesamt war die Performance diesen Monat richtig schlecht. Aber ich bin zuversichtlich. Es kommen auch wieder bessere Zeiten. Und niedrigere Kurse bieten neue Einstiegs- und Nachkaufchancen.
Ich freute mich gegen Ende des Jahres auf einige Bücher, die ich mit Spannung erwartet habe bzw. hatte und eines davon ist bereits erschienen und ich befinde mich schon auf den letzten Seiten.
Es folgt die Leseliste des Monats:
Bent Flyvbjerg: How big Things get done
Adam Grant: Give and Take
Gautam Baid: The Making of a Value Investor
Besonders hatte ich mich eben auf Gautam Baid's Buch gefreut. Sein Buch ist eine kommentierte Version seines persönlichen Investment Tagebuches von 2018 bis April 2020. Er beschreibt darin lebhaft das Durchleben eines andauernden Bärenmarktes an der indischen Börse, welche Learnings er daraus gezogen hat und wie er über die Zeit sein Investmentverhalten angepasst hatte.
Auch die Anfangszeit der Pandemie ist noch in dem Buch beschrieben und ich kann viele der Gefühle nachvollziehen, die in ihm vorgegangen sind. Die Selbstzweifel, ob man die richtigen Entscheidungen trifft, welche Risiken man eingehen möchte und welche nicht. Ich wünschte, ich hätte zur Pandemiezeit schon mehr Börsenerfahrung besessen. Viele der Erfahrungen und Strategieänderungen, die Gautam während des indischen Bärenmarktes gemacht hatte, habe ich ähnlich während der Pandemie erfahren und hätte sicher von solchen Erfahrungen profitieren können. So musste ich sie während des anhaltenden Drawdowns ab Anfang 2021 selbst erfahren. Ich kann das Buch wirklich empfehlen - es gibt auch ausgiebiges Namedropping von indischen Aktien. Einige davon werde ich mir noch genauer anschauen und auf meine Watchlist packen.
Gerne hätte ich im Oktober mehr investiert, aber die Sanierung unserer Terasse hat nun doch einiges an Kapital verschlungen und manchmal geht hat das persönliche Wohlbefinden Priorität über Invesitionen. Kaufchancen gibt es gerade einige. Und im November steht auch wieder mehr Investitionskapital zur Verfügung. Daher darf die Flaute gerne noch etwas weiter gehen.
Wohin geht die Tech-Reise?
Aktuell läuft die Earnings-Season und es gibt durchaus auch Überraschungen. Etliche der großen Tech-Unternehmen mussten deutliche Kursschwankungen nach ihren Quartalszahlen hinnehmen. Bei Alphabet ging es z.B. trotz recht guter Zahlen fast 10% runter, bei Intel überraschend hoch. Auch Amazon und Microsoft konnten überraschen. Es bleibt spannend. Es ist einfach sehr schwer einschätzbar, welche Techwerte sich auch dauerhaft durchsetzen können. Ich vermag es nicht einzuschätzen und ziehe daraus für mich die einzig logische Konsequenz auf viele der bekannten Large- und Megacaps zu setzen und habe somit eine solide Auswahl der beteiligten Werte im Depot. Z.B. Amazon, Alphabet, Microsoft, Apple, Cisco Systems, Nvidia, AMD, Meta, Dropbox, Zscaler. Langfristig werden hier bestimmt Gewinner aber auch Verlierer dabei sein. Überlagert mit der langfristigen Tendenz, dass Märkte über große Zeiträume eher nach oben laufen, gehe ich aber davon aus, dass in Summe somit eine positive Rendite herauskommt.
Aber kommen wir zu den Depotänderungen des Monats:
ING-Dynamik-Depot:
Auch in diesem Monat gab es nur wenige Anpassungen am ING Depot:
30.10.2023: Verkauf von Trulieve Cannabis zum Kurs von 3,61 Euro. Das war schmerzhaft, da das Unternehmen zum Zeitpunkt des Kaufes deutlich höher stand. Aber ich sehe hier langsam nicht mehr, wie das Unternehmen noch das Ruder herumreißen will. Ein Fall für den Verlusttopf.
31.10.2023: Nachkauf Diageo zum Kurs von 35,96 Euro. Hier gibt es nicht viel zu sagen. Buffett ist auch an Bord und die Dividendenseite wird mal wieder gestärkt.
Die Performance des ING Depots in diesem Monat betrug -4,9%
Comdirect Sparplan Depot:
Im Comdirect Depot gab es in diesem Monat nur die standardmäßigen Sparplanausführungen und keine Einzelkäufe:
Die Performance des Comdirect Depots in diesem Monat betrug -3,3%
Sparkassen Depot:
In diesem Monat gab es beim Sparkassen Depot keine außerordentlichen Änderungen.
Die Performance des Sparkassen Depots in diesem Monat betrug -1,6%
Damit betrug die Gesamtperformance aller Depots in Summe in diesem Monat 2023 -3,9%
Dividenden und Zinserträge in diesem Monat:
Brookfield Asset Management
Cisco Systems
Constellation Software
Diageo PLC
EQB Inc.
Intuit Inc.
Keywords Studios PLC
Micron Technologies
Nvidia Corporation
Ovintiv Inc.
Prosus N.V.
Taiwan Semiconductor
Der Oktober zählt nicht gerade zu den Top Dividendenmonaten. Aber im Vergleich zum vergangenen Jahr gibt es eine deutliche Verbesserung. Somit beschert mir der Oktober eine Dividendensumme von 189,39 Euro.
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