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AutorenbildAktien-EXP / Sebastian

Bitcoin, Elektro, Atom & Co.

Welcome to the Future Teil 2

Anfang letzten Jahres hatte ich unter dem Titel Welcome to the Future von einer Zukunftsvision erzählt, die mir im Kopf herumspukte und die inzwischen als Metaverse ja auch tatsächlich Formen annimmt, die Ähnlichkeiten zum dargestellten Szenario aufweisen.


Gerade im Bereich des Investierens halte ich es für sinnvoll sich, unter Einbeziehung ökonomischer, gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen, hin und wieder Gedanken zu machen, wohin die Reise gehen könnte. Man sagt zwar politische Börsen haben kurze Beine, aber dennoch kann man sich gewisser Entwicklungen nicht verwehren, auch wenn man

langfristige Anlagezeiträume hat.

Es gibt einige Entwicklungen, die mir aktuell Sorgen bereiten, und bei denen ich mir nicht sicher bin, wie diese in absehbaren Zeiträumen gelöst werden sollen - es gibt 3 Hauptfaktoren, die hier eine Rolle spielen:

  1. Bitcoin und Cryptowährungen / Rechenleistung / Energiebedarf

  2. Elektromobilität / Ladeleistung / Energiebedarf

  3. Abkehr von Atomenergie

Bitcoin und Cryptowährungen / Rechenleistung / Energiebedarf

Die Popularität und Akzeptanz von Cryptowährungen ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Ich will auch gar nicht weiter auf Sinn und Zweck von Cryptowährungen eingehen, sondern auf den benötigten Energiebedarf für die Berechnung der Transaktionen.

Den folgenden Chart habe ich bei "The Economist" gefunden.

Er entstammt wiederum dem Cambridge bitcoin electricity comsumption Index.

Wie man sieht, entspricht der Energiebedarf, der auf Kosten des Bitcoin-Minings geht bereits heute so groß wie der Jahresbedarf einiger Länder und es ist davon auszugehen, dass dieser noch deutlich höher wird.

Haben einige Länder den Bitcoin in der Vergangenheit verboten, um sicher zu gehen, die Währungshoheit auf Staatsseite zu behalten, so haben inzwischen auch schon einige Länder die Energieproblematik erkannt, die im Bitcoin-Mining steckt. Niedrige Energiepreise, haben Bitcoin-Miner inzwischen in Länder mit niedrigen Energiekosten gelockt. Dabei haben die Miner vermutlich nicht betrachtet, was das örtliche Energienetzwerk verkraften kann. Denn ist die Infrastruktur nicht entsprechend aufgestellt, kommt es zunächst zu stark steigenden Energiekosten in diesem Land, danach, wenn die Infrastruktur nicht schnell genug nachgeführt werden kann, zu Stromausfällen. Momentan betrifft dies noch Länder der Kategorie Emerging Markets. Aber es gibt auch in einigen gut aufgestellten Industrieländern zusätzliche Faktoren, die hier eine Rolle spielen können - womit ich zum nächsten Kapitel kommen möchte.


Elektromobilität / Ladeleistung / Energieverbrauch

Elektromobilität - ein Wirtschaftszweig, der getrieben von Tesla und mittlerweile zahllosen anderen Firmen und auch politisch subventioniert, seit einigen Jahren explodiert. Inzwischen ist so ziemlich jeder Autobauer mit aufgesprungen und es wird munter produziert, was in Hinsicht auf eine grüne Zukunft und unter der Annahme einer Speisung durch grüne Energie auch ein sehr gute Schachzug ist.

Auch hier habe ich mir ein Chart ausgeliehen. Dieser stammt von Emobilio und zeigt die Elektroautoneuzulassungen in Deutschland.

Die Zahl der Neuzulassungen ist in den letzten 1-2 Jahren sprunghaft angestiegen und es ist davon auszugehen, dass der Kurvenverlauf hier für einen gewissen Zeitraum nahezu exponentiell wächst, da mehr Modelle und Hersteller hinzukommen. irgendwann, davon gehe ich aus, wird diese Kurve, sobald eine Marktsättigung auftritt mehr oder weniger in eine flach ansteigende Gerade übergehen.

Diese Entwicklung führt zu einigen Herausforderungen. Laut Statistik sind in Deutschland aktuell knapp 50 Mio PKWs zugelassen. Der Anteil der Elektrofahrzeuge ist noch gering, wird aber in den kommenden Jahren stark ansteigen.

Dies führt einerseits zu Herausforderungen bzgl. der Lade-Infrastruktur und entsprechenden Platzbedarf an den "Tankstellen". Für den innerörtlichen Verkehr, zum Arbeitsplatz und zurück wird vermutlich in vielen Fällen die heimische Ladestelle genutzt werden können.

Allerdings sollte man hier nicht übersehen, dass viele Menschen, zu Hause überhaupt keinen Stellplatz mit Lademöglichkeit haben. Nicht jeder hat eine eigene Garage, ist also auf eine öffentliche Lademöglichkeit angewiesen. Hierfür muss die Infrastruktur weiter ausgebaut werden. Bereits heute gestaltet sich das öffentliche Laden zeitweise schwer, da zunehmend weniger freie Ladestationen anzutreffen sind.

Ich kenne hier keine aktuellen Zahlen, bin aber nicht ganz überzeugt, dass die Politik dies genau beobachtet bzw. dafür sorgt, dass in Korrelation zur verkauften Anzahl von Elektromobilen die Ladestruktur ausgebaut wird.

Zusätzlich kommt der elektrische Energiebedarf, den ich bereits beim Bitcoin-Mining angesprochen hatte auch hier wieder zum tragen, womit ich zum nächsten Kapitel komme.


Abkehr von Atomenergie

Besonders hierzulande (Deutschland) wird seit vielen Jahren der Ausstieg aus der Atomenergie proklamiert. Dieser ist inzwischen auch fast komplett vollzogen.

Mit dem Haupteffekt, dass Deutschland zwischenzeitlich wesentlich mehr Strom importieren muss als in der Vergangenheit. Da Deutschland inzwischen mehr und mehr auf erneuerbare Energien setzt, diese aber starken Fluktuationen unterliegen, die durch Wind, Wetter und Jahreszeiten bedingt sind, muss man sich häufig vor Allem beim Atomstrom des Nachbarlandes (besonders Frankreich) bedienen, um ein stabiles Netz bereitzustellen.

Und der Energiebedarf wird nicht weniger - im Gegenteil.

Ich bin mir nicht sicher, inwiefern sich die Regierung bewusst ist, welche Herausforderungen hier zukünftig noch zu stemmen sein werden, wenn jährlich mehr oder mehr Elektroautos geladen werden sollen und auch der Energiebedarf durch Bitcoin-Mining weiter zunimmt.

Inzwischen gibt es auch in der Politik Zweifel, ob es klug war beim Atomausstieg, hier die Vorreiterrolle einnehmen zu wollen. Das mag ein ehrenvolles Vorhaben gewesen sein, dennoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, der uns nun eventuell vor massive zukünftige Probleme stellt.

Ich gehe sogar davon aus, dass Deutschland nichts anderes übrig bleibt, als wieder Atomkraftwerke zu bauen. Es gibt inzwischen sehr ausgeklügelte Konzepte, die auch eine sichere Endlagerung ermöglichen.

Länder wie Finnland haben hier deutlich schneller geschaltet und dort steht selbst die grüne Partei hinter Atomkraft als gemessen an der Energieeffizienz grünste mögliche Alternative zur Stromgewinnung.

Da auch in anderen Ländern die Stomverbrauchsthematik existiert und auch dort der Anteil am Stromverbrauch durch Bitcoin-Mining und das Laden von E-Autos zunimmt, wird dies unweigerlich zu weiter steigenden Strompreisen führen. Im schlimmsten Fall gehen irgendwann die Lichter aus, wenn die Wirtschaft bzw. die Politik nicht mit intelligenten Lösungen bereit steht und irgendwann 50 Mio E-Autos gleichzeitig geladen werden wollen.


Kurzes Fazit bzgl. Investitionen

Wie sich das Ganze wirklich entwickelt lässt sich nicht wirklich sagen. Dennoch leite ich für mich einige Schritte ab, die für meine Investitionen eine Rolle spielen.

Ich möchte mit meinen Investitionen nicht zu stark von Cryptowährungen wie Bitcoin abhängig sein, da ich erwarte, dass hier noch sehr viel reguliert werden wird, was sich negativ auf Kurse auswirken könnte. Vielleicht werden auch weitere Länder den Bitcoin verbieten. Bisher habe ich mich besonders bei Cryptowährungen auch dazu entschieden nicht direkt zu investieren, sondern eher indirekt, in Unternehmen, die zwar entfernt mit Cryptowährungen und -handel zu tun haben, die aber auch ohne Cryptowährungen bestehen können (Das können Börsen oder Finanzunternehmen sein, die sich AUCH mit dem Cryptothema befassen, aber auch Hard und Softwarehersteller sein).

Auch bei der Elektromobilität bin ich zwar dabei, aber auch in Maßen. Da ich viel Wert auf Diversifizierung lege möchte ich hier auch keine übermäßige Abhängigkeit von einzelnen Unternehmen haben. Daher habe ich auch hier in mehrere Automobilunternehmen oder auch Zulieferern investiert um Klumpenrisiken zu vermeiden Möglich ist auch hier eine Vielzahl von Unternehmen, wie Batteriehersteller, Rohstofflieferanten, Automobilzulieferer oder eben Automobilunternehmen.

Außerdem komme ich aktuell vom Plan eines Elektroautos doch wieder ab und überlege tatsächlich nochmal einige Jahre mit einem gebrauchten Benziner zu überstehen, bis ich mir sicher bin, dass die benötigte Infrastruktur auch wirklich bereitgestellt wird.





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