Biotechnologie zählt zu einer der Anlageklassen, denen ich mit gemischten Gefühlen gegenüber stehe. Einerseits bieten sich hier teils sehr vielversprechende Chancen. Andererseits gibt es auch immense Risiken zu beachten.
Im Prinzip kann man Biotechnologie als eine Wette für die Zukunft sehen. Oftmals müssen Biotechnologiefirmen über viele Jahre hinweg hohe Aufwendungen in Forschung und Entwicklung stecken und aufwendige Zulassungsverfahren durchlaufen um irgendwann ihre Produkte auf den Markt zu bringen. Oftmals geht es um Medikamentenentwicklungen die durch langwierige Studien zugelassen werden müssen. Die großen Renditechancen liegen darin, wenn eines dieser Medikamente Erfolgreich getestet wird. Hier kann es zu rasanten Kursgewinnen kommen auch wenn einer der bekannten Pharmariesen zur Übernahme bereit ist, hohe Summen zu investieren.
Die Chancen eines Misserfolgs sind für den Privatanleger bei dieser Anlageklasse jedoch sehr hoch, außer er ist tiefer in der Branche verwurzelt und kann die Chancen besser abschätzen.
Im letzten Jahr habe ich speziell mit dieser Branche nicht die besten Erfahrungen gemacht.
Beispiel 1: Mologen:
Im Juli 2019 kam es zu einem sprunghaften Kursanstieg. Aus diversen Pressemeldungen ließ ich mich emotionsgetrieben zu einer Investition hinreißen und kaufte zu einem Kurs von 4,45 Euro. Glücklicherweise ließ ich mich hier relativ schnell durch andere Pressemeldungen verunsichern und verkaufte kurz darauf mit leichtem Verlust zu einem Kurs von 4,55 Euro. Kurz bevor die Aktie abstürzte und seitdem bei ca. 1 Euro vor sich hindümpelt.
Beispiel 2: Evotec:
Evotec entwickelt sich eigentlich in den letzten Jahren sehr gut. Mitte des Jahres hatte ich nahe des Allzeithochs zum Kurs von 25,80 gekauft und dann in mehreren Tranchen nachgekauft, nachdem der Kurs leicht gesunken war. Leider kam es auch hier zu einem Kursrutsch bis auf 20 Euro und tiefer. Auch hier spielten wieder Emotionen eine Rolle.
In Panik habe ich einen Großteil dieser Aktien bei ca. 19 Euro verkauft. Hier kamen gleich 2 Fehler in Folge zum Tragen der Kauf beim Fast Allzeithoch und danach der Verkauf auf einem Tief, das seither kaum weiter abgesunken ist. Einen Restbestand an Aktien halte ich hier weiterhin, da ich eigentlich immer noch an das Unternehmen glaube.
Update 08.01.2020 - hier hatte ich nochmal zum Kurs von 22,20 Euro nachgekauft, da die Prognosen wieder besser aussehen. Zu Evotec habe ich inzwischen auch einen weiteren Post geschrieben.
Lessons Learned:
Emotionale Entscheidungen sind an der Börse fehl am Platz
Bessere Analyse der Aktien vor der Investition
Aufsummiert und beim aktuellen Kurs der Evotec-Aktie (Dez 2019) bin ich hier immer noch ca. 2000 Euro im Minus
Disclaimer: Ich gebe keine Anlageempfehlungen. Jeder ist für seine Investitionsentscheidungen selbst verantwortlich. Im schlimmsten Fall kann eine Investition zum Totalverlust führen.
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