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AutorenbildAktien-EXP / Sebastian

Jahresrückblick 2022 und Ziele 2023


Rückblick und Zielerreichung 2022

Das vergangene Jahr 2022 hat Demut gelehrt. Nach dem fantastischen Börsenjahr 2020 und dem knapp positiven Jahr 2021, in dessen Verlauf sich ja bereits der Rückgang vieler Techwerte ankündigte, war das vergangene Jahr für Investoren mit hohem Technologiefokus sehr schmerzhaft.

Global gab es sehr viele Faktoren, die sich negativ auf das Börsenjahr ausgewirkt haben.

  1. Die FED musste einsehen, dass der Anstieg der Inflation wohl doch nicht nur kurzfristig zu sehen ist und von alleine wieder verschwindet, sondern Maßnahmen ergriffen werden müssen. Dies wurde in Form kontinuierlicher Zinserhöhungen umgesetzt und wirkte sich besonders negativ auf die Kurse junger Wachstumsunternehmen mit hohen Schulden und keinem klaren Weg zur Profitabilität aus. Die reinen "Storystocks" wurden heftigst verprügelt. Und viele der Anfang 2021 noch hochgelobten Werte hatten unter katastrophalen Kursverlusten von 70-90% und mehr zu leiden.

  2. Putin's Ukraineoffensive, die im ersten Quartal startete wirkte sich neben der humanitären Katastrophe, die hier vor sich geht ebenfalls negativ auf die Börse aus.

  3. In Folge der Ukraineoffensive kam es zu der besonders in Deutschland viel diskutierten Energiekrise, die sich zwar positiv auf die Kurse diverser Energieunternehmen auswirkte, aber im Ganzen gesehen ein Disaster für viele Unternehmen und Privathaushalte ist.

  4. Anhaltende Lockdowns in China und dann eine plötzliche radikale Wende in China's Coronapolitik führten zu weiteren Ausfällen.

  5. Meine Privatmisere, die zusätzlich zum Tragen kam, war das vorzeitige Verenden unserer Hauswärmepumpenanlage nach nur 7 Jahren. Tja, hier gab es natürlich keine Gewährleistung mehr. Zwar verteilt sich das Ganze bei uns auf 3 Parteien - aber hier fielen leider hohe Kosten an - und natürlich genau Mitte des Jahres, beim ersten großen Drawdown, bei dem ich leider nicht so zukaufen konnte, wie ich hätte wollen. Hierüber waren bereits letztes Jahr hohe Kosten angefallen und auch dieses Jahr gab es nicht nur hohe Kosten durch die Installationsarbeiten sondern auch hohe Folgekosten, da wir über den letzten Winter sozusagen über Notstrom durchheizen mussten.

Alles in Allem ein Jahr, wie es schlechter kaum sein kann. Im Sinne der Börse gesprochen. Die Verzerrungen der Lieferketten halten in vielen Branchen immer noch an. Ich merke das im eigenen Betrieb. Aktuell muss immer noch mit Faktor 2-3 bei Lieferzeiten gerechnet werden und es muss sehr genau und voraussichtig geplant werden. Und ich denke immer noch es wird noch Monate und Jahre dauern, bis sich die Weltwirtschaft wieder vollkommen sortiert hat. Die besondere Art des Toilettenpapierhamsterns, das in der Industrie stattgefunden hat, wird lange Zeit brauchen, um wieder das richtige Maß zwischen Lagerhaltung, Sicherheitsbeständen, Versorgungsengpässen und Planung zu finden.

Der Nebeneffekt Deglobalisierung, der ohnehin nur über den Zeitraum vieler Jahre erfolgen kann.


Für mich war es besonders schwer weiter an meiner "Iron Will" Strategie festzuhalten, die kontinuierliche Zukäufe und Minimierung von Verkäufen vereinen soll. Ja, das Jahr ist für meine Depots nicht sonderlich gut gelaufen, aber dennoch werde ich die Strategie so weiterverfolgen. Ich schließe nicht aus, dass ich die Strategie irgendwann anpasse, aber Börse ist viel zu langfristig, um nach nur 2-3 Jahren der Verfolgung ein und der selben Strategie sagen zu können, ob diese langfristig erfolgreich sein kann.


Eine Kennzahl der "Iron Will" Performance ist für mich die Anzahl der getätigten Käufe und Verkäufe. Es ist statistisch belegbar, dass eine hohe Portfolio Turnoverrate sich langfristig negativ auf die Performance auswirkt, das ist der Hintergrund dieser Bestrebung. Hier konnte ich 2022 erfolgreich mein Ziel verfolgen, konnte die Anzahl der Verkäufe von 2021 noch 36 auf 2022 nur noch 19 drücken. Mit Schuld war hier aber auch die generell schlechte Börsenperformance. Im Jahr 2021 gab es bei vielen Werten so irrational hohe Anstiege, dass ich Teilverkäufe getätigt hatte oder teilweise Positionen ganz verkauft hatte. Rückblickend betrachtet glücklicherweise, denn viele dieser Positionen wurden 2022 in den Boden gerammt - und ja, natürlich hätte ich 2021 noch viel mehr verkaufen sollen, aber hinterher ist man ja immer schlauer.


Gab es nennenswert gute oder schlechte Einzelwertverkäufe?


Ich beginne negativ. Im Folgenden die 3 Aktien, bei denen ich 2022 die höchsten Verluste realisiert hatte:

  1. Alibaba (Teilverkauf): 3900 Euro

  2. Tattooed Chef (Restposition verkauft): 3200 Euro

  3. Baozun (komplett): 3080 Euro


Die 3 Aktien mit den höchsten realisierten Einzelgewinnen in 2022 waren:

  1. Guillemot: 1730 Euro

  2. Tesla: 1430 Euro

  3. Zscaler: 1350 Euro



Erreichung meiner Investitionsziele 2022:

Wie zuvor erwähnt, waren nicht nur die generellen Börsenbedingungen schlecht, sondern persönlich für mich, noch die Geschichte mit der Wärmepumpe zu verdauen. Es gab hier zwar bereits Rücklagen, aber in 7 Jahren bei Weitem nicht genug um die Kosten einer neuen Wärmepumpe zu kompensieren.

Dennoch habe ich mich ganz gut geschlagen, musste allerdings auch die Cashreserven noch etwas strapazieren.

Sparplanziel:

Es war geplant 18.120 Euro über Sparpläne zu investieren. Das konnte ich sogar übertreffen, da ich noch einen Sparplan für den indischen Markt aufgenommen habe (Ishares MSCI India). Die Sparplansumme lag hiermit sogar bei 20.580 Euro.


30.000 Euro wollte ich zusätzlich über Einzelkäufe investieren. Dieses Ziel konnte ich leider nicht erreichen und komme so mit ca. 25.000 Euro am Ende des Jahres heraus.


Weiterhin hatte ich mir als Ziel gesetzt mein Portfolio mehr zu konzentrieren. Das ist mir nicht wirklich gelungen. Dafür konnte ich aber am Ziel arbeiten, die Dividendenseite meines Portfolios weiter auszubauen. Zwar nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, aber ich werde im Folgejahr weiter daran arbeiten.



Dividenden und Zinserträge 2022:

Diese lassen sich auch dieses Jahr wieder sehen. Es gab insgesamt 145 Zahltage für mich und eine Gesamtsumme von 6224,47 Euro gab es dann an Dividenden. Das wäre schon ein richtig luxuriöser Urlaub, aber so rechne ich "noch" nicht - das Geld wird natürlich reinvestiert. Die Urlaubskasse muss anderweitig bedient werden.

Die Summe ist etwas weniger als letztes Jahr (da waren es fast 8000 Euro), im letzten Jahr kamen aber sehr viele Sondereffekte aus gut gelaufenen und abgeschlossenen Memory-Express-Zertifikaten zum Tragen, so dass der Vergleich etwas hinkt.



Es geht nicht immer nur ums Geld - Bildung, Bücher, Wissen, persönliche Entwicklung

Ein für mich persönlich sehr wichtiges Ziel ist die Investition in mich selbst. Wie der ein oder andere Leser meiner Instagramposts und -stories oder auch des Blogs weiß, bin ich ein großer Charlie Munger Fan.


Nicht weil ich ihn für einen besonders netten Kerl halte, sondern weil er etwas predigt, das mir wichtig ist und das sich leider viel zu wenige Menschen zu Herzen nehmen. Ihr könnt noch so viel Geld investieren, das mag beruhigen und auch Sicherheit geben, aber macht es euch wirklich glücklicher, zufriedener oder zu einem besseren Menschen?


Die Antwort ist NEIN! Aber es eröffnet Möglichkeiten. Wenn ich aber alles Geld in Aktien investiere kann ich diese nicht ausschöpfen. Ich halte es daher für umso wichtiger Geld in sich selbst zu investieren. Für mich war es daher ein wichtiges Ziel, mich persönlich weiterzubringen und wieder mehr zu lesen, ein breiteres Wissen, nicht nur über Aktien und Finanzen sondern auch über Themen wie Psychologie oder Technologien aufzubauen. Die Welt und meine Mitmenschen besser zu verstehen.


Mein Leseziel für 2022 war eigentlich 20 Bücher. Das Lesen bereitete mir aber so viel Freude und Entspannung, dass ich das Ziel bereits Mitte des Jahres hinter mir gelassen hatte und im Endeffekt auf 58 Bücher komme. 11 davon waren Hörbücher.


Ich sehe diesen Wissensaufbau als eine spannende Reise an. Bei jedem Buch oder Blogpost den ich lese, bei jedem Podcast den ich höre oder Youtube-Video das ich schaue, spitze ich die Ohren, wenn über Bücher gesprochen wird und notiere mir davon viele, wenn sie sich für mich interessant anhören. Somit habe ich eine endlose und immer weiter wachsende Buchliste, mit Titeln, die ich zukünftig noch lesen möchte.

Im Folgenden die Liste der gelesenen bzw. gehörten Titel:

Beim Lesen bin ich inzwischen überwiegend auf E-reading umgestiegen und lese hauptsächlich in der Kindle-App am Ipad. Auch wenn ich ab und an mal gerne ein Papierbuch lese, so ist es so viel einfacher seine Notizen und Markierungen zu verwalten und auch wiederzufinden. Außerdem hat man alle Bücher immer dabei - wenn mal irgendwo Wartezeiten etc. hat.



Depotperformance 2022:

Meine Jahresperformance 2022 war wirklich schlecht. Das liegt einerseits an der hohen Anzahl an Tech- und Wachstumsaktien in meinem Depot, andererseits auch an der Kombination mit meiner Strategie, an der ich aktuell weiter festhalten möchte. Diese beinhaltet wenig Verkäufe, aber konstante Zukäufe.


Auch setze ich in der Regel keine Stop-Losses, damit habe ich bereits in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemach. Manuell hatte ich zwar Anfangs des Jahres einige umgeschichtet, um zumindest etwas mehr Sicherheit ins Depot zu bringen. Und auch im November/Dezember letzten Jahres hatte ich noch einiges an Gewinnmitnahmen getätigt.

Diese Gewinne habe ich aber rückblickend betrachtet auch zu schnell wieder reinvestiert.

Hier wurde mir sicher auch die die Illusion of Action zum Verhängnis. Das Gefühl etwas machen zu müssen. Manchmal ist es aber an der Börse einfach besser, die Finger still zu halten und einfach mal zu beobachten.


Die Performances der Einzeldepots seht ihr unten. Genauso wie die Gesamtperformance.

Das Gesamtdepot konnte somit mit einer Performance von -21,0 % Das Jahr beenden.

Aber schauen wir uns doch mal einige der Vergleichsindizes an. Wie haben diese denn das Jahr überstanden?

  1. NASDAQ: -33,8%

  2. S&P500: -20,0%

  3. DOW Jones: -9,3%

  4. DAX: -13,1 %

  5. MSCI World: -15,6%

Auch die Vergleichsindizes kamen allesamt nicht wirklich gut weg. Der DOW Jones kam mit seinen -9,3 % nochmal mit einem blauen Auge davon.


Lobend erwähnt sei hier das Sparplanportfolio meiner besseren Hälfte. Mein Schatz hat hier eine Superperformance hingelegt und konnte das Jahr mit -10,4% abschließen und schlägt so alle genannten Indizes außer den DOW Jones.

Aber es gibt noch Hoffnung. 1974 fiel der S&P500 um 26,4%. Die Aktien von Berkshire Hathaway sogar um 48%. Und der gute alte Warren hat es ja auch wieder nach oben geschafft. Also macht es wenig Sinn Trübsal zu blasen. Der Weg des Investierens ist wie sagt man so schön "Simple but not easy".


Ich bin optimistisch, dass mit den inzwischen wieder realistischeren Aktienkursen auch wieder bessere Zeiten bevorstehen und sich auch die Welt wieder in eine bessere Richtung bewegt.


Was waren denn die Lichtblicke in diesem Jahr - meine Aktien die in den letzten 12 Monaten am besten abgeschnitten haben?

  1. Crocs: +51,4%

  2. Vertex Pharmaceuticals: +36,5%

  3. Takeda Pharmaceuticals: +20,45%

Und was waren die Gurken im Jahr 2022? Die Rohrkrepierer? Davon gab es reichlich. Inklusive einem Totalverlust:

  1. Voyager Digital (Totalverlust)

  2. Cloud MD Software Services: -84,2%

  3. Unity Software: -79,3%


Größte Investitionsfehler 2022

Ein schwieriges Thema. Rückblickend betrachtet könnte man sagen, es war ein Fehler im Spätjahr 2021 nicht mehr Gewinne mitzunehmen und nicht mehr Cash aufzubauen. Ebenso war es dann ein Fehler, freigewordenes Kapital doch recht schnell wieder zu reinvestieren. Aber ist man hinterher nicht immer schlauer? War der Ukrainekonflikt vorhersehbar? Die Inflationsproblematik und drohende Konflikte um Taiwan? Weitere Lockdowns in China? Die Zukunft kennt keiner.


Meine Lehre aus dem Ganzen ist zukünftig noch stärker auf irrationale Bewertungen bei Aktien zu achten. Eigentlich habe ich das in der Vergangenheit schon recht gut gemacht und konnte so auch 2021 gute Gewinne abschöpfen. Ich kann mich sogar noch daran erinnern, dass ich eine Depotanalyse meiner Aktien nach Kennwerten vorgenommen hatte um eine Einschätzung zu bekommen, wieviel Risiko sich im Depot befindet. Ich habe hier aber vermutlich nicht genug gehandelt. Denn wenn ich mir diese Analyse heute anschaue, sind eben genau viele von den Werten abgestraft worden, bei denen auch diese Analyse schon zeigte, dass keine Substanz vorhanden ist, die Unternehmen zu hoch bewertet sind, verschuldet, nicht profitabel.


Auf jeden Fall konnte ich auch dieses Jahr wieder jede Menge lernen. Und da ich hoffentlich noch viele Jahre und Jahrzehnte des Investierens vor mir habe, gibt es vieles, das ich zukünftig besser machen kann.


Ich bin ja Cryptoskeptiker - da passt es natürlich perfekt, dass die einzigen beiden Werte (Unternehmen, keine Cryptowährungen), die ich als Hochrisikoanlage ins Depot genommen hatte richtig verprügelt wurden. Voyager Digital - Totalverlust und Coinbase - verprügelt - vielleicht kommt hier auch noch der Totalverlust, wer weiß, was uns nach dem ganzen FTX-Debakel noch alles erwartet.


Ziele 2023:

Auch in 2023 habe ich vor an meiner Iron Will Strategie festzuhalten. Viele der abgestraften Werte werde ich halten. Außer es ergibt sich irgendwo doch eine sehr günstige Gelegenheit eines steuerlichen Ausgleichs. Aber ich möchte nicht in die Falle tappen, die Einige am Ende der Dotcom Bubble erfahren mussten und möglicherweise das nächste Amazon oder Google verkaufen, bloß weil gerade mal die Stimmung nicht so gut ist.

Börse ist und bleibt langfristig. Und nach 2-3 Jahren lässt sich nicht wirklich sagen, ob eine Strategie funktioniert.


Ich hatte mir auf die Fahne geschrieben eine Mindesthaltedauer von 3-5 Jahren zu erreichen - durchschnittlich. Davon bin ich noch weit entfernt. Aber das Ziel ist für mich noch mehr Ruhe ins Depot zu bringen und mich noch weniger von psychologischen Faktoren beeinflussen zu lassen.


Mein Geheimrezept für übereilte Verkäufe sind die Bücher 100-Baggers von Chris Mayer und 100 to 1 in the Stock Market von Thomas W. Phelps. Daher lese ich sie auch immer mal wieder - das Mindset soll sich in meinem Gehirn festsetzen.

Auch Warren Buffett erwähnt mal in einem Interview, dass seine größten Investitionsfehler im Prinzip Opportunitätskosten durch nicht durchgeführte Käufe (die Aktie ist zu teuer) oder zu frühe Verkäufe waren.


Als Investitionsziel für 2023 setze ich mir:

  1. Sparpläne: ca. 20.000 Euro

  2. zusätzliche Investitionen über Einzelzukäufe: 30.000 Euro

Mich wurmt, dass ich mein Investitionsziel dieses Jahr nicht komplett erreichen konnte. Daher setze ich mir das gleiche Ziel erneut für das kommende Jahr.


Auch am Ziel einer besseren Portfoliokonzentration will ich gerne weiterarbeiten, es wäre aber wünschenswert, wenn sich zuvor etwas mehr Ruhe im Depot einstellt. Das Jahr war wirklich außergewöhnlich turbulent und die Anzahl der Börsentage an denen es mal 3% nach oben und dann wieder nach unten lief war wirklich extrem hoch.


Als Leseziel werde ich mir für 2023 wieder nur 20 Bücher setzen. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit nicht schlecht ist, dass es wieder deutlich mehr werden, möchte ich mich hier nicht unnötig selbst unter Druck setzen, denn ein weiteres Ziel ist ein sehr persönliches Ziel, nämlich ein besserer Partner für meinen Schatz zu sein. Ein Partner, der ihr mehr zuhört und mehr Zeit für das Leben fernab des Investierens hat.



Blick in die Glaskugel

Im letzten Jahr hatte ich mich in dieser Rubrik zu etlichen Prognosen hinreißen lassen. Die Wahrheit ist aber dennoch - niemand kennt die Ereignisse der Zukunft. Die Zukunft und auch der Verlauf der Börse mit all seinen Abhängigkeiten und Faktoren ist ein komplexes System, es verhält sich ähnlich wie mit dem El Farol Bar Problem. Es gibt äußere Einflüsse und innere Einflüsse die den Verlauf von Börsentagen und ganzen Börsenphasen bestimmen können. Es gibt Euphorie und Depression. Man kann nie voraussagen was folgt.

Eine klare Gewinnstrategie gibt es nicht - es gibt nur Wahrscheinlichkeiten. Diese sollte man zu seinem Nutzen verwenden.


Auch mit den aktuell gesunkenen Kursen vieler Aktien ist es dennoch schwer sichere Wetten zu finden. Die Downside verringert sich stetig und somit auch die Wahrscheinlichkeit eines z.B. weiteren 20-30% Kurssturzes. Sicher ist aber nichts, denn bei den ganzen bekannten Risiken, wie Russland/Ukraine Konflikt, Taiwan/China/USA-Geplänkel und anhaltenden Lieferkettenproblemen, bei denen immer noch unbekannt ist, wie lange genau diese noch anhalten werden, sollte man eines nicht außer Acht lassen:

Es gibt auch noch unbekannte Faktoren, die sich kurstreibend oder kursstürzend auswirken können. Nehmen wir doch z.B. die Fortschritte in der Fusionsforschung als Beispiel. Was würde passieren, wenn es hier eine fundamentale Entwicklung gäbe und in kürzester Zeit Möglichkeiten geschaffen würden stabile Fusionsreaktionen aufrechtzuerhalten und plötzlich alle Energieprobleme gelöst wären?


Für manches Energieunternehmen wäre das fatal, für andere der Himmel auf Erden. Auf die Börsenkurse würde sich das vermutlich im Schnitt signifikant auswirken. Die Börse ist eben ein Stimmungsbarometer.


Und da wir eben die Zukunft nicht kennen und auch nicht, wie lange die Kurse noch nach unten laufen ist für mich immer noch die beste Methode kontinuierlich am Ball zu bleiben und weiter mein Depot aufzubauen. Wenn die Kurse weiter sinken, aber auch wenn sie wieder steigen. Mit Blick auf die fundamentalen Daten, aber auch immer mit Blick auf die Story, die dahinter steckt, das Management und wie dieses mit dem Geld des Unternehmen umgeht.


Denn eines ist garantiert, wenn wir Aktien zukaufen, egal ob die Kurse steigen oder fallen - wir haben danach mehr Aktien im Depot. Und das ist ein guter Anfang.


Glück

Wie jetzt? Warum? Ich dachte es geht hier um Geld?

Abschließend möchte ich noch ein kurzes Kapitel dem persönlichen Glück widmen. Das alte Sprichwort "jeder ist seines Glückes Schmied" trifft hier für mich den Nagel auf den Kopf. Denn einerseits können wir selbst unseren Werdegang mit beeinflussen, aber wir können auch versuchen Gelassenheit zu üben und damit auch maßgeblich Einfluss auf unser Glück nehmen.


Die philosophische Frage "bedeutet Geld und Besitz Glück" ist schwer zu beantworten. Geld und Besitz beruhigen definitiv. Jemand der an der Armutsgrenze kratzt hat Sorgen, die jemand mit mehr Geld oder viel Geld nicht hat. Überschreitet er diese Grenze verschwinden einige Sorgen und Ängste. Es kommen aber auch neue Sorgen und Ängste hinzu.


Bedeutet Glück keine Sorgen zu haben? Keine Sorgen zu haben ist sicher ein großer Faktor. Aber hat man Sorgen denn eigentlich? Oder macht man sie sich selbst?

Diese Frage lasse ich offen, denn jeder muss sie selbst für sich beantworten und ich weiß, dass man hiermit leicht aneckt und sich unbeliebt macht.


Es gibt im "Almanack of Naval Ravikant" ein Kapitel über Glück. Für mich das Beste, das ich bisher darüber gelesen habe. Das Buch gibt es zum Gratisdownload bei Naval's Homepage -- Link. Er beschreibt Glück eher als eine Art innerer Frieden. Die Abwesenheiten von Bedürfnissen. Und ich denke er liegt damit richtig. Denn wann immer wir unglücklich sind ist der Auslöser dafür, dass wir etwas wollen, was wir nicht haben oder nicht mehr haben, oder nicht erreichen können. Sobald wir dieses Gefühl loswerden schaltet der Geist ab und hört auf, in die Vergangenheit oder die Zukunft zu laufen, um irgendetwas zu bereuen oder zu planen.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine glückliche Zukunft und das Vermögen mehr Glück zu empfinden und ruhiger und gelassener zu werden. Das Leben ist zu kurz um sich über Belanglosigkeiten zu ärgern oder sich über Dinge aufzuregen, auf die wir keinen Einfluss haben.


Und ab geht es nach 2023!

Es würde mich freuen ein Feedback hier oder auch über Instagram zu bekommen. Ich bin immer offen für Verbesserungsvorschläge.

Ich wünsche euch ein erfolgreiches Investitionsjahr 2023!








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