Next Crash September 2020? Wie positioniere ich mich?

In den letzten 2 Börsentagen vor dem Wochenende ging es heiß her und viele der vorher extrem angestiegenen Techtitel sind stark abgestürzt.

Nun werden vielerorts Vermutungen angestellt, dass es zu einem weiteren #Crash, wie im Frühjahr 2020 kommen könnte. Hinzu kommt, dass der September sowieso nicht als der beste Börsenmonat bekannt ist.

Die Erfahrungen, die ich im März dieses Jahres gemacht habe, haben mir gezeigt, dass es in diesen Phasen wichtig ist, nicht in Panik auszubrechen und wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen. Der Crash im März kam so plötzlich, dass es die Wenigsten geschafft haben rechtzeitig auszusteigen. Viel schwierieger wäre es gewesen, wenn man nach dem initialen 20-30% Abstürz panisch verkauft hätte, denn die Erholung kam genauso plötzlich, wie der initiale Crash. D.h. der panische Anleger hätte dann zunächst mit Verlust verkauft, hätte aber den richtigen Einstiegszeitpunkt (den man übrigens fast nie erwischt.) verpasst und hätte nicht nur zunächst mit Verlust verkauft sondern wäre danach recht teuer wieder eingestiegen. Auf diese Art und Weise verliert man leicht auf dem Weg nach unten 20% der möglichen Gewinne und dann auf dem Weg nach oben nochmals 10-20%.

Um diese 30-40% Verlust wieder einzuholen benötigt der durchschnittliche Anleger viele Jahre.

In solchen Zeiten rate ich besonders davon ab, Literatur von Crash-Propheten wie Markus Krall oder Dirk Müller zu lesen (würde davon generell abraten).

Es empfiehlt sich hier viel mehr sich an Strategien von Menschen wie Beate Sander, Dr. Markus Elsässer oder Warren Buffett zu halten, also von erfahrenen Anlegern, die große Erfolge mit ihren Strategien vorweisen können.

Das folgende ist keine Anlageempfehlung, ich schildere nur, wie ich mich selbst positionieren werde und welche Schritte ich unternehme. Ihr seid selbst für eure Geldanlagen verantwortlich, da im schlimmsten Fall ein Totalverlust droht, wenn ihr Geld in Aktien anlegt.

Erster Schritt war für mich die Anweisung weiteren Investitionskapitals auf mein #Depotkonto, da ich, jederzeit die Möglichkeit haben möchte nachzukaufen.

• Der Absturz der Techaktien, viele davon waren hier weit über den klassisch nachvollziehbaren Bewertungen (z.B. Nvidia, AMD, Shopify, ETSY, Square), zieht auch viele an dieser Überhausse nicht beteiligten Aktien mit in den Abwärtstrend. D.h. hier heißt es für mich Ausschau halten nach vergleichsweise günstigen Titeln, die aber fundamental gut dastehen (also mit keiner coronabedingten Pleite rechnen müssen), bei denen aber trotzdem ebenfalls der Kurs rutscht (Beispiele wären für mich hier J&J, 3M aber auch Intel (die es ohnehin schon gebeutelt hatte und die daher sehr günstig zu haben sind)).

• Auch unter den Techtiteln werde ich mich wieder umsehen, aber hier werde ich erstmal weitere Tage (oder Wochen) abwarten, je nachdem wie stark und wie lange diese Talfahrt anhält. Wenn man sich die Charts vieler #Techunternehmen anschaut sieht man gerade an den letzten 2 Tagen deutliche Gaps nach unten. Viele davon sind dadurch auch aus ihren Trendkanälen kurzfristig nach unten ausgebrochen. Daher kann es für mich hier in vielen Fällen nochmals deutlich weiter nach unten gehen. Hier sollte man sich gut anschauen, wo die letzten Zwischentiefs / Unterstützungs-niveaus lagen und sich überlegen, wo und wann man evt. in Tranchen wieder einsteigt.

• Denke ich aktuell über Verkäufe nach? Nein. Ich hatte in den letzen Wochen einige Verkäufe getätigt und Gewinnmitnahmen bei Tesla und Wayfair getätigt und werde auch noch einen Teil meiner Cashreserven anzapfen, um im richtigen Moment nachzukaufen.

Chartcheck

Anbei noch ein kurzes Beispiel anhand von Apple, wie ich mir die Charts anschaue und wo ich überlegen würde nachzukaufen (Anmerkung - bei Apple habe ich aktuell nicht vor nachzukaufen, es geht hier um das Prinzip nach dem ich verfahre). Ich würde mir hier die Kerzencharts mit Tages und Wochenteilung anschauen, gegebenenfalls auch Monatsteilung - macht aber in dieser kurzfristigen Phase vermutlich keinen Sinn, da es für mich aktuell noch keine Anzeichen einer generellen Trendumkehr gibt. Das Ganze ist meiner Meinung nach nur durch die grandiose Überbewertung der Techaktien getriggert und damit verbundenen Gewinnmitnahmen. Die Charts schaue ich mir in der Regel über Tradingview an (Link findet ihr auf meiner Homepage unter Links) - ein gutes Tool um kostenfrei Chartanalyse zu betreiben.

Apple-Chart (Wochenkerzen)

Apple-Chart (Tageskerzen)

Viele Techcharts sehen aktuell ählich auch, wenn ihr bei Tesla, Amazon, Square etc. reinschaut, sehr ihr ähnliche Formationen. Im Beispiel von Apple sieht das Ganze auf Wochenbasis noch gar nicht so bedenklich aus und der Kurs befindet sich noch im Trendkanal. Auf Tagesbasis sieht man aber schon einerseits einen Ausbruch aus dem Trendkanal sowie einen heftigen Gap. Diese Gaps sieht man auch bei vergleichbaren Techaktien an den letzten 2 Handelstagen letzte Woche.

Warum ich aktuell aber noch recht optimistisch bin ist einerseits, dass die Handelsvolumen noch bei Weitem nicht so extrem sind, wie sie im März waren, als der extrem rapide Abverkauf stattfand. Andererseits sieht man aber auch vereinzelt z.B. auch im Tageschart von Apple, dass am letzten Handelstag der Kurs auf einen starkes Unterstützungsniveau gestoßen ist und sofort sehr viel nachgekauft wurde. D.h. für mich, dass auch aktuell noch sehr viele auf der Lauer liegen und die kleinsten Schwächen zum Kauf ausnutzen.

Um auf das Beispiel von Apple zurückzukommen. Wenn ich mich z.B. am Tageschart orientieren würde, hätte ich einerseits ein Auge auf den Bereich des Unterstützungsniveaus um 108-112 $US. Sollte dieses unterschritten werden ist der Bereich 92-97 $US wieder interessant für Nachkäufe. Wollte ich nun Apple nachkaufen, würde ich z.B. bei 108-112 eine kleinere Tranche nachkaufen und dann bei 92-97 $US eine etwas größere.

So und ähnlich werde ich auch bei anderen Techunternehmen vorgehen, die ich auf der Watchlist habe. z.B. Amazon, Square, Shopify etc.

Wichtig ist es für mich hier einen Plan zu haben, damit ich, sollten bei verschiedenen Aktien bestimmte Niveaus erreicht werden dann auch ohne größere Verzögerungen nachkaufen kann.

Falls ihr andere Ansicht seid oder andere Ansätze habt, wäre ich interessiert an einem Meinungsaustausch und würde mich über eine Nachricht freuen.

Euch allen weiterhin ein geschicktes Händchen bei der Auswahl eurer Depotwerte und erfolgreiche Kurse.